Denken wir an eine basische Ernährung fallen einem zumeist, eher deftige Hauptspeisen und Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Kräuter, Sprossen und Keime ein. Aber wie steht es eigentlich um den süßen Genuss? 32,71 Kilogramm Süßwaren verspeist jeder von uns im Durchschnitt pro Jahr. Den größten Anteil hierbei machen mit 9,74 Kilo Schokowaren, gefolgt von Zuckerwaren, wie Fruchtgummis und Bonbons mit 5,78 Kilogramm. Oft sind die kleinen Naschereien als Belohnung gedacht, oder als schnell verfügbare Energie. Warum basische Süßspeisen und Süßwaren viele Vorteile bergen, wie man herkömmliche Zutaten ganz einfach ersetzen kann und warum Sie so nachhaltig einen ganz neuen Geschmackssinn entwickeln und sich so fitter und vitaler fühlen, haben wir folgend für Sie zusammengestellt.
Zucker – die leere Hülle, ohne Vorteile
Normalerweise würden wir eine schädliche Substanz einfach meiden, bei Zucker funktioniert das nicht so einfach. Die Geschmacksrichtung „süß“ ist die einzige, welche die Dopamin-Ausschüttung anregt. Das süße weiß aktiviert das Belohnungssystem im Gehirn und sorgt für ein Wohlgefühl. Das Problem: Dieses hält nicht lange an. Der Zucker-Kick ist das Signal für die Bauchspeicheldrüse: Insulin ausschütten. Das Hormon schleust ihn in die Körperzellen, der Organismus hat frische Energie. Leider aber nicht lange. Ein Teufelskreis beginnt, der zu immer kürzeren Abständen zwischen den Naschereien führt und unseren Insulinspiegel auf Achterbahnfahrt schickt. Da Zucker hierbei keinerlei Nährstoff- oder Vitamin-Mehrwert bietet und die meisten weiteren Bestandteile in herkömmlichen Süßwaren ebenfalls minderwertige Rohstoffe, wie Transfette und verpulverte Milchzusätze, sowie Aroma- und Farbstoffe enthalten, wird unserem Körper absolut kein Mehrwert geboten.
Die Lösung – einfach so oft wie möglich auf basische Naschereien setzen
Was nicht heißen soll, dass man gänzlich auf seine Lieblingsschokolade oder seine Lieblingssüßigkeit verzichten sollte. Gerade Schokolade mit hohem Kakaoanteil ist durch seine Antioxidantien und das enthaltene Magnesium ein gesunder Glücklich-Macher. Allerdings natürlich auch weniger süß und deshalb bei vielen nicht ganz so beliebt wie seine Milchschokoladen-Verwandtschaft. Als Ausgleich zu regulären Süßigkeiten ist es deshalb sinnvoll, säurebildende Zutaten in Dessert- oder Süßspeisenrezepten mit basischen Zutaten zu ersetzen und hin und wieder komplett basische Desserts zu integrieren. Das hat nachhaltig Auswirkungen auf unser Verlangen nach Süßem und reguliert den Insulinspiegel.
Die Vorteile basischer Süßspeisen und Süßigkeiten ganz generell:
- Basische Süßigkeiten beeinflussen den Stoffwechsel nicht negativ
- Basische Süßigkeiten enthalten vitalisierende Bestandteile wie Antioxidantien, Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und Chlorophyll, die sich positiv auf den Körper auswirken
- Basische Süßigkeiten wirken entzündungshemmend – gute Fette, hoher Vitalstoff- und Antioxidantien-Gehalt
- Basische Süßigkeiten fördern die Darmgesundheit
- Basische Süßigkeiten machen länger glücklich und führen so nicht in einen Kreislauf von immer kürzer werdenden Heißhungerattacken
Die gesunde Balance: Zutaten ersetzen leichtgemacht
In kleinen Schritten auf weniger Süße im Rezept setzen. Das Tolle beim Backen und nachkochen ist ja generell: Man kann variieren und ist selbst der Herr über die finale Zusammensetzung. Wer nicht auf Zuckeralternativen setzen möchte, versucht einfach nach und nach weniger Zucker einzusetzen. Versprochen: Der Geschmackssinn gewöhnt sich schon nach kurzer Zeit daran und entwickelt ein neues Süß-Empfinden.
Alternativen zum Haushaltszucker:- Dattelsirup, Agavendicksaft, Apfel- und Birnendicksaft
- Nicht basisch, aber gehaltvoller als Haushaltszucker und sparsamer einsetzbar
- So entsprechen 100g Zucker = 75g Agavendicksaft
- Gewürze: Zimt, Vanille, Kardamom
- Oft lassen sich Süßanteile durch Gewürze ersetzen
- Früchte und Trockenfrüchte: Warum nicht einen Apfel für die Fruchtsüße in den Kuchenteig reiben und entsprechend weniger Haushaltszucker einsetzen? Hält gleichzeitig den Rührteig saftig:
- Kakaopulver (nicht basisch, aber gehaltvoller als Zucker
Alternativen zum Weißmehl:
- Mandeln und Mandelmus
- Kastanienmehl, Erdmandelmehl oder Nussmehle (letzteres ist nicht basisch, aber gehaltvoller)
Ergänzungen für die Süßspeisen-Herstellung
- Kürbiskerne, Leinsaat, Sesam, Sonnenblumenkerne (eingeweicht)
- Chiasamen
- Haselnüsse, Walnusskerne, Cashewkerne (eingeweicht)
- Kakaopulver (nicht basisch, aber gehaltvoller als Zucker)
Unsere Rezepttipps: 4 süße Naschereien die gesund und glücklich machen:
(Alle Rezepte sind für 2 Personen berechnet)Basisches Bananeneis – erfrischend-cremiger Genuss
Zutaten:
- 4 reife Bananen
- 2-3 Datteln (entsteint)
- 1 EL weißes Mandelmus
- Saft einer halben Zitrone
- 100 ml ungesüßte Mandelmilch
Zubereitung: Die Banane von der Schale befreien, in Scheiben schneiden und in einem Gefrierbeutel für einige Stunden (oder über Nacht) in das Gefrierfach legen Gefrorene Bananenscheiben in den Mixer geben und mit Mandelmus, Datteln und Zitronensaft cremig mixen. Dabei langsam die Milch zufügen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist
Tipp: Wer mag, karamellisiert mit ein bisschen Honig oder Agavendicksaft noch ein paar Nüsse als Topping.
Birnen-Apfel Crumble mit Granatapfelkernen – der Klassiker, basisch interpretiert:
Zutaten:
- 1 Apfel
- 1 Birne
- 2 EL Granatapfelkerne
- ¼ TL Zimt
- 2TL Agavendicksaft
- Saft einer ½ Zitrone
- Kokosöl zum Einpinseln
- Streusel:
- 3 EL Kokosöl
- 2 EL Agavendicksaft
- 3 EL Mandelmehl
- 2TL Kokosmehl
- ½ TL Zitronenabrieb
Zubereitung: Zwei Runde Auflaufförmchen (Durchmesser 11 cm) mit etwas Kokosöl einpinseln Apfel und Birne in kleine Stücke schneiden, Granatapfel entkernen Das Obst zusammen mit Zimt und Agavendicksaft vermischen, in die Förmchen füllen Für die Streusel (Crumble) einfach alle Zutaten vermischen. Wenn es zu bröselig wird, noch einmal mit Kokosöl behelfen oder umgekehrt mit Mandel- oder Kokosmehl nachhelfen Streusel über das Obst geben und für ca. 25 Minuten bei 175 Grad im Ofen backen (Streusel sollten goldbraun sein)
Basische Nougat-Kugeln – zu jeder Tageszeit ein süßes Highlight:
Zutaten:
- 100g Haselnüsse (über Nacht eingeweicht)
- 70g Ahornsirup
- 1EL Kakao
- Etwas Salz
Zubereitung: Die über Nacht eingeweichten Haselnüsse abgießen und im Backofen trocknen. Anschließend Nüsse fein mahlen und mit Kakao und Salz vermischen. Dattelsirup zufügen und die Masse zu kleinen Kugeln formen.
Tipp: In Gläsern und im Kühlschrank aufbewahrt, bleiben die Kugeln mehrere Tage frisch und zart.
Dattelmus selbstgemacht
Zutaten:
- 200 – 300 g Datteln
- 200 – 300 g Datteln
Zubereitung: Datteln über Nacht in dem Wasser einweichen – sie sollen am nächsten Tag fast das ganze Wasser aufgesogen haben und aufgequollen sein. Danach die Datteln und das restliche Einweichwasser pürieren – bis eine samtig-weiche Masse entsteht. Dieses Dattelmus passt hervorragend zu einem leicht geeisten Joghurt.